Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Art von Wärmepumpe, die Wärme aus der Luft aufnimmt und diese dann zur Erwärmung von Wasser verwendet.

Im Vergleich zu anderen Arten wie z.B. Erdwärmepumpen, benötigt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe keinen Zugang zu einem Geothermalfeld oder Erdwärmesonde, sondern nutzt die in der Luft vorhandene Wärme. Sie eignet sich besonders gut für den Einsatz in Gebäuden, in denen der Platz für den Bau von Erdkollektoren oder die Installation von Erdwärmesonden begrenzt ist. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann auch als Klimaanlage fungieren und im Sommer zur Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden.
Kosten
Die Kosten für die Anlage können stark variieren, je nach Größe, Leistung, Effizienzklasse und gewünschter Ausstattung. In der Regel können die Anschaffungskosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zwischen 8.000 und 15.000 Euro liegen. Hinzu kommen Installations- und Inbetriebnahmekosten, die ebenfalls stark variieren können und von Faktoren wie Standort, Art des Gebäudes und der Anlage abhängen.
Wärmepumpenart | Anschaffungskosten | Durchschnittliche Betriebskosten pro Jahr |
---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 8.000 – 15.000 Euro | 600 – 1.200 Euro |
Erdwärme-Wärmepumpe | 12.000 – 20.000 Euro | 400 – 800 Euro |
Grundwasser-Wärmepumpe | 15.000 – 25.000 Euro | 400 – 800 Euro |
Hybrid-Wärmepumpe | 7.000 – 12.000 Euro | 800 – 1.500 Euro |
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Investition in eine Wärmepumpe in der Regel durch Förderprogramme von Bund und Ländern unterstützt wird, was die Kosten erheblich senken kann. Auch aufgrund der hohen Energieeinsparungen gegenüber fossilen Heizungen können sich die Kosten im Laufe der Zeit amortisieren.
Staatliche Fördermittel nutzen
Für den Einsatz von Luft-Wasser-Wärmepumpen gibt es verschiedene Förderprogramme in Deutschland. Einige der wichtigsten Fördermittel sind:
- BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet eine Förderung für den Einbau von effizienten Wärmepumpen im Rahmen des Anreizprogramms Energieeffizienz (APEE) an. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe beträgt die Förderung aktuell bis zu 35 % der förderfähigen Kosten.
- KfW-Förderung: Die KfW-Bank bietet verschiedene Förderprogramme für den Einbau von Wärmepumpen an, darunter das Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ (KfW 151/152). Hierbei können Darlehen und Zuschüsse für den Einbau von Luft-Wasser-Wärmepumpen beantragt werden.
- Länderförderung: Auch die Bundesländer bieten verschiedene Förderprogramme für den Einsatz von Wärmepumpen an. Hier gibt es regionale Unterschiede und Bedingungen, sodass es sich lohnt, sich bei den zuständigen Stellen zu informieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Bedingungen und Förderhöhen je nach Programm und Bundesland unterschiedlich sein können. Es empfiehlt sich daher, sich im Vorfeld genau zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Vor- und Nachteile von Luftwärmepumpen
Vorteile:
- Geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten, insbesondere im Vergleich zu Erdwärme-Wärmepumpen oder Grundwasser-Wärmepumpen
- Einfache Installation, da keine Erdarbeiten oder Brunnenbohrungen erforderlich sind
- Geringer Platzbedarf, da die Wärmepumpe im Freien aufgestellt werden kann
- Geringere Wartungskosten, da weniger Teile und Komponenten beteiligt sind
- Flexibilität bei der Standortwahl, da die Luft als Wärmequelle genutzt werden kann, wo immer Luft vorhanden ist
- Kann auch zum Kühlen des Gebäudes genutzt werden, indem das Gerät die Wärme nach außen transportiert
Nachteile:
- Geringere Effizienz im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten, insbesondere bei sehr niedrigen Außentemperaturen
- Erfordert einen ausreichend großen Garten oder Platz im Freien, um die Wärmepumpe aufzustellen
- Lärmemissionen können ein Problem sein, insbesondere bei älteren Modellen, da die Wärmepumpe im Freien aufgestellt wird
- Abhängigkeit von der Außentemperatur, da die Leistung der Wärmepumpe mit sinkender Außentemperatur abnimmt
- Kann die Umgebungsluft durch den Entzug von Wärme beeinträchtigen, insbesondere bei sehr kaltem Wetter
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vor- und Nachteile je nach Hersteller, Modell und individuellen Faktoren wie Gebäudetyp, Standort und Energiebedarf variieren können.
Stromverbrauch: Damit müssen Sie rechnen
Der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe des Hauses, dem Dämmstandard, der Heizlast, der Effizienz der Anlage und der gewünschten Raumtemperatur.
Als grober Richtwert kann man sagen, dass eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150-200 Quadratmetern und einer sehr guten Dämmung etwa 5.000-7.000 kWh Strom pro Jahr benötigt. Dies entspricht einem durchschnittlichen Stromverbrauch von etwa 1.000-1.400 kWh pro Jahr für den Betrieb des Gerätes.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nur ein grober Richtwert ist und der tatsächliche Stromverbrauch je nach den genannten Faktoren und individuellen Nutzungsverhalten variieren kann. Es empfiehlt sich daher, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen und den individuellen Stromverbrauch für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe durch einen Fachmann vor Ort bestimmen zu lassen.
Eine Möglichkeit den Strombedarf durch eigene Quellen zu decken besteht darin, die Anlage mit einer Solaranlage zu kombinieren. Der durch Photovoltaik gewonnene Strom lässt sich zum Betrieb des Wärmepumpenmotors nutzen.
Was es bei der Aufstellung zu beachten gilt
Bei der Aufstellung sind einige Dinge zu beachten, um eine optimale Funktion und eine lange Lebensdauer der Wärmepumpe zu gewährleisten. Sind folgende Kriterien gegeben, lässt sich das Gerät auch im Keller oder der Garage aufstellen:
- Platzbedarf: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt Platz für die Aufstellung im Außenbereich. Der Platzbedarf hängt von der Größe der Wärmepumpe ab und sollte vorher geprüft werden.
- Lärmbelästigung: Die Wärmepumpe kann beim Betrieb ein gewisses Maß an Geräuschen verursachen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass die Wärmepumpe nicht in unmittelbarer Nähe von Nachbarn oder Schlafzimmern aufgestellt wird.
- Luftzufuhr: Das Gerät benötigt für den Betrieb eine ausreichende Menge an Frischluft. Es ist daher wichtig, dass genügend Freiraum rund um die Wärmepumpe vorhanden ist, damit die Luftzufuhr gewährleistet ist.
- Schutz vor Witterungseinflüssen: Die Wärmepumpe sollte vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Wind geschützt werden. Eine Überdachung oder eine Abdeckung kann hier sinnvoll sein.
- Zugänglichkeit: Sie sollte so aufgestellt werden, dass sie für Wartungsarbeiten und Reparaturen leicht zugänglich ist.
- Abstand zu anderen Geräten: Es sollte darauf geachtet werden, dass sie ausreichend Abstand zu anderen Geräten hat, um eine mögliche Beeinträchtigung des Betriebs zu vermeiden.
- Bodenbeschaffenheit: Der Untergrund für die Aufstellung der Wärmepumpe sollte stabil und eben sein, um ein Verrutschen oder Absacken der Wärmepumpe zu vermeiden.
Installation in Neu- und Altbau
Die Installation einer Luftwärmepumpe in einem Altbau erfordert oft eine Überprüfung der Gebäudeisolierung, um sicherzustellen, dass das System effizient arbeitet. In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, das Heizsystem des Gebäudes zu überarbeiten, um eine optimale Leistung zu erzielen.
Bei der Installation in einem Neubau muss die Planung der Wärmepumpenanlage bereits in der Bauphase berücksichtigt werden. Dazu gehört die Auswahl des geeigneten Wärmeleistungsbereichs, eine ausreichende Dimensionierung des Leitungssystems, eine angemessene Platzierung der Wärmepumpe und eine optimale Integration mit anderen Systemen im Gebäude. Es ist auch wichtig, dass die Luftzirkulation um die Wärmepumpe herum nicht behindert wird, um eine effiziente Luftzufuhr und -abfuhr zu gewährleisten. Eine fachgerechte Installation durch einen qualifizierten Installateur ist unerlässlich, um eine ordnungsgemäße Funktionsweise und Langlebigkeit des Systems zu gewährleisten.
Kritik an der Luftwärmepumpe
Obwohl Luftwärmepumpen viele Vorteile haben, gibt es auch einige Kritikpunkte:
- Kälteanforderungen: Die Effizienz kann bei sehr kalten Temperaturen abnehmen, da die Luft nicht mehr genügend Wärme enthält, um effektiv genutzt zu werden. In diesem Fall kann ein zusätzliches Heizsystem erforderlich sein, um die Leistung zu verbessern.
- Geräusche: Luftwärmepumpen erzeugen bei Betrieb ein gewisses Maß an Lärm, insbesondere im Außenbereich, was für manche Menschen störend sein kann. Es gibt jedoch leisere Modelle auf dem Markt.
- Platzbedarf: Luftwärmepumpen benötigen aufgrund des Bedarfs an einem ausreichenden Luftstrom einen gewissen Platzbedarf im Freien, um installiert werden zu können.
- Abhängigkeit von der Außentemperatur: Die Effizienz der Anlage hängt von der Außentemperatur ab. Bei sehr kalten Temperaturen kann die Effizienz des Systems sinken, was zu höheren Betriebskosten führen kann.
- Kosten: Luft-Wasser-Wärmepumpen können in der Anschaffung teuer sein, insbesondere wenn sie in größeren Größen benötigt werden. Es können jedoch Fördermittel zur Verfügung stehen, um die Kosten zu reduzieren.
- Umweltbelastung: Bei der Stromerzeugung zur Versorgung von Luftwärmepumpen kann immer noch CO2 ausgestoßen werden, wenn die Stromquelle nicht erneuerbar ist. Die Effizienz des Systems und die Umweltbelastung hängen daher auch von der Art der Stromversorgung ab.