Pelletheizung: Für wen sie sich lohnt, Kosten, Tank und Anbieter im Check

Eine Pelletheizung ist eine Heizungsanlage, die mit Pellets als Brennstoff betrieben wird. Pellets sind kleine Presslinge aus Holzspänen, Sägemehl oder anderen Holzabfällen, die unter hohem Druck zu einer kompakten Form gepresst werden.

Pelletheizung bei der Beschickung mit einzelnen Pellets

Pelletheizungen sind eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Heizsystemen, da sie CO2-neutral sind und somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Sie sind auch energieeffizient und können eine kosteneffektive Heizungsart sein, insbesondere wenn sie in Kombination mit Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen betrieben werden.

Die Nachfrage nach Pelletheizungen ist in den letzten Jahren in vielen Ländern gestiegen, insbesondere in Europa. Auch in Deutschland gewinnen Pelletheizungen an Bedeutung und werden als eine Möglichkeit gesehen, den Einsatz von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben.

Für wen lohnt sich das Heizen mit Pellets?

Ein Pelletkessel benötigt deutlich mehr Platz als andere Heizungsarten. So benötigen die Pellets einen Speicher in Form eines Bunkers, Silos oder Lagerraumes. Im Folgenden alle Vor- und Nachteile in der Zusammenfassung:

Vorteile Nachteile
Umweltfreundlich: Pellets sind ein nachwachsender Rohstoff und verbrennen CO2-neutral. Initial höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu konventionellen Heizungssystemen.
Energieeffizient: Moderne Pelletheizungen haben einen hohen Wirkungsgrad und bieten eine effiziente Raumwärme- und Warmwasserbereitstellung. Regelmäßige Wartung erforderlich, einschließlich der Reinigung von Brenner und Lagerraum.
Komfortabel: Automatische Zufuhr von Pellets und einfache Bedienung über Raumthermostat. Benötigt ausreichend Platz für die Lagerung von Pellets in Form von Tanks, Silos oder Bunkern.
Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Reduziert die Abhängigkeit von Öl- oder Gaspreisen. Transportkosten für Pellets können je nach Standort variieren.
Förderungen und finanzielle Anreize: Es gibt staatliche Förderprogramme und Steuervorteile für den Einsatz von erneuerbaren Energien wie Pellets. Ascheentsorgung erforderlich und kann zusätzliche Kosten verursachen.

Fördermittel und Zuschüsse

In Deutschland gibt es verschiedene finanzielle Anreize und Förderungen für den Einsatz von Pelletanlagen:

  • Marktanreizprogramm (MAP): Das MAP ist ein Förderprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Deutschland, das verschiedene Arten von erneuerbaren Energien, einschließlich Pelletheizungen, fördert. Es bietet Zuschüsse für den Einbau von Pelletheizungen in Neu- und Bestandsbauten sowie für den Austausch von veralteten Heizsystemen durch Pelletheizungen.
  • KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet auch verschiedene Programme zur Förderung von erneuerbaren Energien wie Pelletheizungen und Wärmepumpen an. Hierzu gehören zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für den Einbau von Pelletkesseln in Neu- und Bestandsbauten.
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Hier winken derzeit Förderungen von bis zu 20 Prozent auf die investierte Gesamtsumme. 
  • Steuerliche Vergünstigungen: In Deutschland gibt es steuerliche Vergünstigungen für den Einsatz von erneuerbaren Energien, einschließlich Pelletheizungen. Die Kosten für den Einbau und Betrieb einer Pelletanlage können von der Einkommenssteuer abgesetzt werden, was die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer hinweg reduzieren kann.
  • Bundesländer und Kommunen: Einige Bundesländer und Kommunen in Deutschland bieten zusätzliche regionale Förderprogramme für erneuerbare Energien an, die auch den Einsatz von Pelletanlagen abdecken können. Diese Programme können je nach Standort variieren und sollten daher geprüft werden.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Förderbedingungen und -höhen variieren können und von der jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Situation abhängen. Es ist wichtig, die aktuellen Richtlinien und Vorgaben der Förderprogramme sorgfältig zu prüfen und sich von einem qualifizierten Fachmann oder einer Fachfrau beraten zu lassen, um zu bestimmen, welche Förderungen für Ihre spezielle Situation verfügbar sind und ob sich ein Pelletkessel wirtschaftlich lohnt.

Kosten für Installation und Betrieb

Kostenpunkt Durchschnittliche Kosten in Euro
Anschaffung und Installation 10.000 – 20.000
Pelletlagerung und Transport 1.000 – 3.000
Wartung und Reparaturen 200 – 500 pro Jahr
Brennstoffkosten 3,5 – 5 Cent pro Kilowattstunde

Pelletlager: Tank oder Pelletbunker?

Ist die Entscheidung für einen Pelletkessel gefallen, stellt sich die Frage nach der passenden Lagerung. Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten:

Lageroption Beschreibung Durchschnittliche Kosten in Euro
Pellettank Ein geschlossener Tank, der normalerweise im Keller oder außerhalb des Gebäudes installiert wird. 1.500 – 3.000 für einen 3-6 Tonnen-Tank
Silo Ein großer Lagerraum aus Stahl oder Beton, der außerhalb des Gebäudes installiert wird und in der Regel höhere Lagerkapazitäten bietet. 5.000 – 10.000 für ein 6-12 Tonnen-Silo
Bunker bzw. Lagerraum Ein spezieller Raum oder eine Vorrichtung im Keller oder im Außenbereich des Gebäudes zur Lagerung von Pellets. 500 – 2.000 für einen Bunker bzw. Lagerraum

Die Wahl der geeigneten Lagermöglichkeit für Pellets hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Pellettank eignet sich in der Regel gut, wenn der Platz begrenzt ist und eine geringere Lagerkapazität ausreicht. Pellettanks sind kostengünstiger in der Anschaffung, aber bieten normalerweise weniger Lagerkapazität.

Ein Silo ist ideal, wenn größere Mengen an Pellets gelagert werden müssen und ausreichend Platz vorhanden ist. Silos sind teurer in der Anschaffung, bieten jedoch höhere Lagerkapazitäten und erfordern weniger häufige Nachfüllungen.

Ein Bunker bzw. Lagerraum kann eine gute Option sein, wenn Platz im Keller oder im Außenbereich vorhanden ist und die benötigte Lagerkapazität geringer ist. Bunker bzw. Lagerräume sind in der Regel die kostengünstigste Option, bieten jedoch auch die geringste Lagerkapazität.

Es ist wichtig, die individuellen Anforderungen an Lagerkapazität, verfügbarer Platz, Budget und persönliche Vorlieben zu berücksichtigen. Es wird empfohlen, sich von einem qualifizierten Fachmann oder einer Fachfrau beraten zu lassen, um die beste Lageroption für die eigenen Bedürfnisse und das Budget zu wählen.

Pelletverbrauch: So hoch sind die Kosten für ein Einfamilienhaus

Der Verbrauch von Pellets und damit die Kosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus hängen von mehreren Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Hauses, der Dämmung, dem Klima, der gewünschten Raumtemperatur und dem Nutzungsverhalten. Als grobe Schätzung kann man jedoch sagen, dass ein gut gedämmtes Einfamilienhaus mit einer Pellet-Heizung etwa 4-6 Tonnen Pellets pro Jahr verbrauchen könnte. Die aktuellen Pelletkosten können je nach Region und Lieferant variieren, aber sie liegen in der Regel im Bereich von 200-250 Euro pro Tonne. Somit könnten die jährlichen Kosten für Pellets für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei etwa 800-1500 Euro liegen, abhängig von den genannten Faktoren.

Hier ist eine Beispielrechnung für die Kosten einer Pellet-Heizung in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus:

Annahmen:

  • Jährlicher Pelletverbrauch: 5 Tonnen
  • Pelletkosten pro Tonne: 220 Euro
  • Gesamtkosten für Pellets pro Jahr: 5 Tonnen x 220 Euro/Tonne = 1100 Euro/Jahr
Holzpellet für einen Pelletkessel

Pelletheizung oder Pelletofen

Ein Pelletofen kann eine sinnvolle Alternative zu einer Pellet-Heizung sein, in den folgenden Fällen:

  • Ergänzende Raumheizung: Wenn Sie nur einen Raum oder einen bestimmten Bereich in Ihrem Haus beheizen möchten, anstatt das gesamte Haus, kann ein Pelletofen eine kosteneffiziente Option sein. Sie können den Pelletofen in einem Raum Ihrer Wahl installieren und nur diesen Raum beheizen, anstatt das ganze Haus zu beheizen.
  • Keine zentrale Heizungsanlage vorhanden: Wenn Ihr Haus keine zentrale Heizungsanlage hat oder es technisch schwierig oder teuer ist, eine solche zu installieren, kann ein Pelletofen eine praktikable Lösung sein. Sie können den Pelletofen als eigenständige Heizquelle in Ihrem Haus verwenden.
  • Geringerer Wärmebedarf: Wenn der Wärmebedarf in Ihrem Haus gering ist und eine vollständige Pellet-Heizungsanlage nicht wirtschaftlich ist, kann ein Pelletofen eine gute Option sein. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Sie ein kleines Haus oder eine gut isolierte Immobilie haben und nur einen begrenzten Wärmebedarf haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein Pelletofen im Vergleich zu einer Pellet-Heizung in der Regel eine geringere Heizleistung hat und normalerweise nur einen begrenzten Bereich beheizen kann. Ein Pelletofen kann daher in bestimmten Fällen als ergänzende Raumheizung oder als alleinige Heizquelle für kleinere Wohnräume oder gut isolierte Immobilien sinnvoll sein. Es ist ratsam, eine detaillierte Wärmebedarfsberechnung durchzuführen und verschiedene Optionen zu vergleichen, um die passende Heizungslösung für Ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zu finden.

Bestandteile und Pelletheizung und deren Funktionsweise

Eine Pelletheizung besteht in der Regel aus folgenden Bestandteilen:

  • Pelletkessel: Ein Pelletkessel ist das Herzstück der Pelletheizung und dient zur Verbrennung von Pellets, um Wärme zu erzeugen. Er kann automatisch mit Pellets befüllt und gesteuert werden.
  • Pelletsilo oder Pelletlager: Hier werden die Pellets gelagert, um sie bei Bedarf automatisch in den Pelletkessel zu fördern. Ein Pelletsilo kann je nach Bedarf unterschiedliche Größen haben und kann innen oder außen aufgestellt werden.
  • Fördersystem: Ein Fördersystem transportiert die Pellets vom Pelletsilo zum Pelletkessel. Dies kann mittels Saugsystem, Schneckenförderung oder Gebläse erfolgen.
  • Brenner und Zündungssystem: Der Brenner ist für die Verbrennung der Pellets im Pelletkessel verantwortlich. Ein Zündungssystem entzündet automatisch die Pellets im Brenner.
  • Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher ist ein großer Wärmespeicher, der in einer Pelletheizung häufig verwendet wird. Er dient dazu, überschüssige Wärme zu speichern, um sie bei Bedarf abzurufen und somit die Effizienz der Heizungsanlage zu verbessern.

Der Pufferspeicher hat eine bedeutende Funktion in einer Pelletheizung. Er ermöglicht die Speicherung von überschüssiger Wärme, die während der Verbrennung von Pellets im Kessel erzeugt wird. Der Pufferspeicher hilft, den Kesselbetrieb zu optimieren, da er überschüssige Wärme speichert und bei Bedarf abruft, um die Heizungslast zu decken. Dies kann dazu beitragen, den Kesselbetrieb effizienter zu gestalten und den Pelletkessel mit einer gleichmäßigen Last zu betreiben, was zu einer besseren Verbrennungsqualität und einem geringeren Verschleiß führen kann. Ein Pufferspeicher kann auch dazu beitragen, den Komfort und die Flexibilität der Heizungsanlage zu verbessern, da er die Möglichkeit bietet, Wärme für den späteren Gebrauch zu speichern und die Wärmeabgabe an das Heizsystem besser zu regeln.