Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Kosten, Förderung, Vor- und Nachteile im Check

Eine Grundwasserwärmepumpe – auch als Wasser-Wasser-Wärmepumpe bezeichnet – ist eine effiziente Möglichkeit, um ein Gebäude umweltfreundlich und kostengünstig mit Wärme zu versorgen. Dabei wird die im Grundwasser gespeicherte Energie genutzt, um das Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Die Grundwasserwärmepumpe nutzt dabei eine geschlossene Rohrschleife, die im Grundwasser verlegt wird und das Wasser als Wärmequelle nutzt. 

Wasser-Wasser-Wärmepumpe an der Hauswand eines Einfamilienhauses

Durch den Einsatz einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe können Heizkosten eingespart und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Allerdings müssen bei der Installation und Nutzung auch einige Faktoren wie die Geologie des Grundstücks, die Umweltverträglichkeit und die gesetzlichen Vorschriften beachtet werden.

Kosten einer Grundwasserwärmepumpe

Die Kosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe des zu beheizenden Gebäudes, der Leistung der Wärmepumpe, der Qualität der Isolierung und der Art der Heizkörper. Hier sind einige Kostenpunkte mit konkreten Zahlen:

  • Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe liegen in der Regel zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Dies hängt von der Leistung und der Größe der Anlage ab.
  • Installationskosten: Die Installationskosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe können sehr unterschiedlich sein, da sie von vielen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel der Lage des Gebäudes, dem Zustand des Grundwassers und den notwendigen Erdarbeiten. In der Regel sind hier Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro zu erwarten.
  • Betriebskosten: Die Betriebskosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Energieeffizienz des Gebäudes und den aktuellen Energiepreisen. Die Betriebskosten liegen in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro pro Jahr.
  • Wartungskosten: Die Wartungskosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe liegen in der Regel zwischen 150 und 300 Euro pro Jahr. Hierbei können gelegentlich anfallende Reparaturkosten hinzukommen.
  • Fördermöglichkeiten: Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für die Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die die Kosten senken können. In Deutschland sind beispielsweise Förderungen durch die KfW-Bank möglich, die bis zu 45% der förderfähigen Kosten abdecken können.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kosten nur als Richtwerte zu verstehen sind und dass die Kosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe je nach individuellem Fall und regionalen Gegebenheiten variieren können. Es ist daher ratsam, sich von einem Fachmann beraten zu lassen und ein individuelles Angebot einzuholen.

Fördermittel

In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme, die den Einsatz von erneuerbaren Energien und damit auch den Einsatz von Wasser-Wasser-Wärmepumpen unterstützen. Hier sind einige Beispiele:

  • KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“: Das Förderprogramm der KfW-Bank unterstützt Eigentümer und Mieter bei der energetischen Sanierung ihrer Wohngebäude. Dies beinhaltet auch den Einbau von Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die Förderung kann bis zu 45% der förderfähigen Kosten abdecken.
  • BAFA-Förderung: Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Umstellung von Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien. Auch hier kann der Einsatz von Wasser-Wasser-Wärmepumpen gefördert werden. Die Förderung beträgt bis zu 45% der förderfähigen Kosten.
  • Förderung durch Bundesländer und Kommunen: Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Förderprogramme an, die den Einsatz erneuerbarer Energien unterstützen. Hierzu zählen auch Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die Förderungshöhe und die Bedingungen variieren je nach Bundesland und Kommune.
  • Steuerliche Förderung: Seit 2020 können auch steuerliche Vorteile genutzt werden, wenn ein Gebäude mit erneuerbaren Energien beheizt wird. Hierzu zählt auch der Einsatz von Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Förderbedingungen und Förderhöhen sich ändern können. Interessenten sollten sich daher bei den entsprechenden Institutionen informieren und sich beraten lassen.

Funktionsweise: Wärme aus dem Grundwasser

ine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt das Prinzip der Wärmepumpentechnologie, um aus der Umwelt gespeicherte Energie zu nutzen und damit eine Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung zu betreiben.

Die Wärmepumpe besteht aus einem geschlossenen Kreislauf, der aus einem Verdampfer, einem Kompressor, einem Kondensator und einem Expansionsventil besteht. Im Verdampfer wird ein Kältemittel verdampft, indem es die Wärme aus dem Grundwasser oder einem nahegelegenen Gewässer aufnimmt. Dadurch wird das Kältemittel gasförmig. Der Kompressor saugt das gasförmige Kältemittel an und presst es zusammen, wodurch sich die Temperatur und der Druck des Gases erhöhen. Das heiße und komprimierte Gas wird dann in den Kondensator geleitet, wo es seine Wärme an das Heizsystem abgibt und wieder verflüssigt wird.

Das flüssige Kältemittel wird dann durch das Expansionsventil geleitet, wodurch es wieder in den Verdampfer zurückkehrt und der Kreislauf beginnt von vorne. Die Wärmeenergie, die aus dem Grundwasser oder dem Gewässer entnommen wird, wird auf das Heizsystem übertragen, um das Gebäude zu heizen. Im Sommer kann das Verfahren umgekehrt werden, um das Gebäude zu kühlen, indem die Wärmeenergie aus dem Gebäude in das Grundwasser oder das Gewässer abgegeben wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe einen Zugang zu einem ausreichend großen und tiefen Grundwasservorkommen oder zu einem nahegelegenen Fluss oder See benötigt, um effektiv zu arbeiten.

Grundwasserwärmepumpe vor einem Haus

Vor- und Nachteile im Check

Vorteile Nachteile
Effiziente und umweltfreundliche Heizung und Warmwasserbereitung Erfordert Zugang zu einem ausreichend großen und tiefen Grundwasservorkommen oder zu einem nahegelegenen Fluss oder See
Langfristige Kostenersparnis durch niedrigere Energiekosten Erhöhte Investitionskosten im Vergleich zu anderen Heizungssystemen
Kann zur Kühlung im Sommer verwendet werden Benötigt eine spezielle Genehmigung für den Umgang mit Grundwasser
Hohe Lebensdauer der Anlage Regelmäßige Wartung erforderlich
Keine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Modelle, Hersteller und Testergebnisse

Es gibt viele Hersteller von Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf dem Markt. Hier sind einige der bekanntesten:

  • Stiebel Eltron
  • Viessmann
  • Vaillant
  • Wolf
  • Alpha-Innotec
  • Nibe
  • Roth

Es gibt verschiedene Tests und Bewertungen von Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Einige der bekanntesten und anerkanntesten Organisationen, die Wärmepumpen testen und bewerten, sind:

  • Stiftung Warentest
  • Verbraucherzentrale
  • Institut für Wärme und Öltechnik (IWO)
  • European Heat Pump Association (EHPA)

Leider macht es an dieser Stelle keinen Sinn, Testergebnisse für einzelne Modelle zu nennen, da die Testergebnisse und Bewertungen von Wasser-Wasser-Wärmepumpen je nach Quelle und Jahreszeit variieren können. Es ist daher ratsam, sich vor dem Kauf einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe gründlich zu informieren und verschiedene Modelle von verschiedenen Herstellern zu vergleichen.

Benötigte Wassermenge

Die benötigte Wassermenge für eine Grundwasserwärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Hauses, der Leistung der Wärmepumpe, der Jahreszeit und der Temperatur des Wassers im Grundwasservorkommen oder im Gewässer.

Als Faustregel kann man sagen, dass für eine durchschnittliche Einfamilienhausheizung mit einer Leistung von 10 kW etwa 1,5 bis 2,0 Liter Wasser pro Sekunde benötigt werden. Diese Wassermenge muss jedoch aus einem ausreichend großen und tiefen Grundwasservorkommen oder einem nahegelegenen Fluss oder See entnommen werden können.

Es ist wichtig, dass vor der Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe eine gründliche hydrogeologische Untersuchung durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass die Wassermenge und -qualität ausreichend sind und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Kritische Stimmen

Obwohl Grundwasserwärmepumpen als eine effiziente und umweltfreundliche Heizungsart angesehen werden, gibt es einige kritische Stimmen, die insbesondere die Auswirkungen auf das Grundwasser und die Umwelt betreffen. Hier sind einige der häufigsten Bedenken:

  • Übernutzung des Grundwassers: Eine Grundwasserwärmepumpe entzieht dem Grundwasser Wärmeenergie und gibt das abgekühlte Wasser wieder zurück. Wenn zu viel Wasser entnommen wird, kann dies zu einem Rückgang des Grundwasserspiegels führen und damit die Umwelt beeinträchtigen.
  • Verschmutzung des Grundwassers: Wenn die Wärmepumpe nicht korrekt installiert oder gewartet wird, können Schadstoffe wie Kältemittel oder Frostschutzmittel ins Grundwasser gelangen und es verschmutzen.
  • Einschränkungen durch Umweltvorschriften: In einigen Regionen können strenge Umweltvorschriften den Betrieb von Grundwasserwärmepumpen einschränken oder sogar verbieten.